Vorstellung und Probleme mit Helligkeitsanpassung CRT Monitor
Hallo,
wollte mich kurz vorstellen und hätte direkt ein Problem (hoffentlich bin ich im richtigen Unterforum gelandet...):
Mein Name ist Ingo, komme eigentlich aus der "C64-Welt". Hatte "damals" einen und das C64-Fieber hat mich so seit 2005 wieder gepackt.
Mittlerweile nenne ich zig C64, nebst Monitoren und Zubehör mein Eigen.
Die Flachbildschirme werden auch hier immer mehr. Ich möchte allerdings, so lang es irgendwie geht, eine Röhre benutzen.
Nur so kommt für mich das richtige "Retro-Feeling" rüber. Außerdem ruckelt das Bild bei Scrollern so.
Jetzt zu meinem Problem:
Ich habe momentan einen Commodore 1084S-D2 - Monitor in Betrieb. Anbei hab ich mal den Schaltplan angehängt.
Das Bild ist eigentlich sehr gut, bin sehr zufrieden damit. Das einzige, was mir seltsam vorkommt, (vielleicht ist das bei diesem Modell ja auch normal?)
ist die Helligkeitsanpassung. Also wenn ich z.B ein weißes Bild hab und schalte dann auf dunkelblau. Dann dauert es so grob 1s bis das Bild das Dunkelblau darstellt.
Also es wird von weiß aus über hellblau erst langsam dunkler, normalerweise müßte es das ja direkt machen.
Umgekehrt ist es genauso. Von dunkel auf hell geht die Anpassung langsam von statten, anstatt direkt auf weiß umzuschalten. Ich hoffe, ich konnte das einigermaßen verständlich beschreiben.
Meine Vermutung wäre ja, dass was mit dem TDA3507 oder den Farbendstufen nicht stimmt (Elkos lahm???)
Hoffe ihr könnt mir da weiterhelfen.
Weil ich leider in der C64 Welt nie zu Hause war, kann ich da keinen wirklichen Tip geben.
Aber es wäre für eine Fehleranalyse vorteilhaft, zu wissen, wie das Signal angeschlossen ist.
RGB direkt oder Y/C ? Möglicherweise stimmen die Pegel auch nicht.....
Hat das vorher schon mal funktioniert? Hast Du einen anderen Monitor oder eine andere Quelle probiert?
Baugleiche Geräte vorhanden?
Der TDA3507 ist nicht nur der Videoprozessor, sondern er beinhaltet auch die Signalquellenumschaltung.
An der Schwarzwertklemmung kann das eigentlich nicht liegen, die arbeitet so schnell, daß man die eigentliche Funktion nicht sieht.
Was Du im Vorfeld tun kannst, wäre die verschiedenen Betriebsspannungen im Betrieb zu kontrollieren.
Gruß
Winfried
angeschlossen ist der Monitor über Y/C.
Den hab ich erst seit ein paar Tagen. Das Problem bestand schon von Anfang an.
An Anderen Monitoren tritt das Phänomen nicht auf. Es liegt also definitiv an dem Moni.
Betriebsspannungen messe ich, sofern ich dazu komme, mal am Wochenende.
Wenn Du eine Quelle mit RGB hast, dann probiere das doch mal...
Im Signalweg ist über Y/C noch eine Menge Zeugs verbaut, bevor das dann an den IC geht.
Schon denkbar, daß hier ein Fehler ist.
Leider hab ich nur die Möglichkeit mit Y/C.
Anbei aber mal ein Schaltplan mit Signalpegeln - die könnte ich ja mal alle messen, ob die in Wirklichkeit auch so aussehen?
Kannst Du machen....aber einfacher ist es, testweise den RGB-Eingang zu verwenden.
Kann doch nicht so schwer sein, eine entsprechende Quelle aufzutun
Gruß
RGB konnte ich nicht auftreiben, aber ich hab mal bischen weiter gemessen und zwar:
1. Die 110V am Neckboard am Fußpunkt von D505. Einmal bei weiß und einmal wenn nur rot angezeigt wurde. Bei weiß: 106,7V, bei rot: 107,3V. Die 12V waren auch ok (so 11,9V)
2. Dann hatte ich mir die Feedbackleitung, Pin26 am TDA3507 mit dem Oszi angeschaut. Mit weißem Bildschirm kam das Signal (weiß.jpg). Als ich den Bildschirm dann auf rot umschaltete, kam das (rot.jpg) Das Seltsame hieran war aber, dass der Signalwechsel nicht sprunghaft war, sondern so wie die Helligkeit am Bildschirm, langsam, so ca. 1s, wechselte, bis es so angezeigt wurde. D.h. die Abflachung an dem Rechtecksignal bildete sich innerhalb einer Sekunde. (hoffe, ich konnte das einigermaßen plausibel rüberbringen )
Jetzt hätte ich drei Vermutungen, warum der Helligkeitswechsel so lang braucht: a) Der TDA3507 hat eine Macke, weil er die Helligkeit nicht schnell genug regeln kann. b) Die Transistoren der Farbendstufe sind nicht mehr so frisch c) Die Bildröhre ist ausgelutscht.
Die Spannungen sind dann ja soweit ok. Leichte Schwankungen sind normal.
Wenn das Bild scharf und kontrastreich ist, sollte die BR ebenfalls noch gut sein.
Farbendstufen schließe ich jetzt mal aus, sonst hättest Du diesen Effekt nur auf einer Farbe.
Der TDA wäre ein Kandidat.....
Aber der hat doch eine Auto-Cutoff-Schaltung....die kann spinnen, wenn der Einsteller Screen am Zeilentrafo nicht richtig eingestellt ist!
Stell den mal ein wenig höher ein.... unter Beobachtung des Feedback-Impulses
Gruß
Winfried
ich hab's jetzt endlich gefunden, an was das liegt. Hatte mir den ganzen Samstag Vormittag die Signale im Oszi angeschaut.
Am Luma-Eingang, Pin 15, des TDA3507 hat sich der Gleichspannungsanteil bei Farbwechsel weiß/rot und umgekehrt genauso
verhalten, wie auf dem Bildschirm zu sehen war (träge). Dort war ein 10 µF-Elko verbaut. Hab mir gedacht, der ist wohl zu groß dimensioniert.
Hatte dann einen 4,7µ eingelötet - war aber keine große Änderung zu sehen.
Nachmittags hab ich dann im Datenblatt zum TDA3507 gesehen, dass da an Pin 15 ein 100 nF-Kondi rangehört. Hatte zu Hause einen
220nF-Folienkondensator rumliegen gehabt - reingelötet und..... der Helligkeitswechsel passiert jetzt direkt - funktioniert also bestens.
Seltsamerweise war der 10µF-Elko original eingebaut, auch im Schaltplan so verzeichnet. D.h. das Verhalten war wohl von Anfang so.
Auf alle Fälle bin ich jetzt mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Das Bild ist auch (auch im 80-Zeichen-Modus meiner Textverarbeitung) schön scharf.
Mal noch eine Frage: Für was ist diese "Auto-Cutoff-Schaltung"
Gerne, wenns jetzt funzt....
Hast Du denn mal Screen (G2) am Trafo verstellt?
Diese Schaltung reagiert empfindlich, wenn die G2 Spannung hier nicht stimmt.
Hier wird während der vert. Austastlücke bei jedem Frame die Emmision der drei Farbsysteme erfasst und innerhalb gewisser Grenzen automatisch nachgeführt.
So entfällt der Schwarzabgleich und der Hintergrund bleibt während der gesamten Gerätelebensdauer farbneutral.
Kann jetzt natürlich sein, daß der kleine Kondensator defekt ist....selten, aber natürlich möglich.
Ich tippe auf die Einstellung der G2 Spannung....zu niedrig oder zu hoch, die läßt sich auch nur mit besonderen Hilfsmitteln nach Anweisung korrekt justieren.
Aber ein wenig probieren schadet hier nicht.
Gruß
Winfried
An G2 hab ich nix gedreht, da ist noch der Original-Lack dran.
Kann mir gar nicht vorstellen, dass das was mit der Helligkeitsverzögerung zu tun haben soll..
Ich hab ja am Oszi gesehen, dass an dem Pin15-Eingang des TDA3507 die Spannungskurve genauso langsam hoch und runtergegangen ist,
wie der Helligkeitswechsel. Also müßte das was mit dem zu großen Elko (C411, 16µF) zu tun haben. Je größer die Kapazität ist, um so länger
müßte sich ja der Gleichspannungsanteil auf- und auch abbauen (hab ihn übrigens nachgemessen, der hatte seinen Sollwert noch).
Zumal im Datenblatt zum TDA3507 an Pin15 ein Kondensator (kein Elko) von nur 100nF vorgesehen ist - also ein um das 100-fache kleinerer.
Warum der Hersteller von dem Moni sich für den 10µF-Elko entschieden hat - wer weiß????
Ich tippe auf die Einstellung der G2 Spannung....zu niedrig oder zu hoch, die läßt sich auch nur mit besonderen Hilfsmitteln nach Anweisung korrekt justieren.
Wußte gar nicht, dass die so genau eingestellt werden muss...
Übrigens befasse ich mich im Zuge der Fehlersuche jetzt auch mit den Grundlagen der Fernsehtechnik - hab da eine schöne Seite gefunden: http://elektroniktutor.de/geraetetechnik/ffs_empf.html
So langsam komme ich da rein. Das ganze fügt sich mehr und mehr zu einem Gesamtbild. Parallel dazu schaue ich mir die Bauteile im Schaltplan an und versuche nachzuvollziehen,
welches Bauteile welche Aufgaben hat. Ist aber ganz schön schwierig. Gibt's dazu irgendwie grundsätzliche Anleitungen, wie die einzelnen Komponenten zusammenspielen?
So Sachen z.B. wie das, was du in deinem letzten Beitrag geschrieben hast, das ist schon sehr interessant - aber wo findet man sowas?