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"Säureschaden" mal wieder
Nachdem HIER als Ursache wieder mal eine ausgelaufene Batterie die Ursache ist, hier mal ein paar Hinweise wie man versuchen kann so etwas wieder zu reparieren.
Ob sich der beschrieben Aufwand aber lohnt kann nur im Einzelfall entschieden werden (Wert des Gerätes, Wiederbeschaffung von Ersatzteilen usw.)
Zuerst einmal sei angemerkt, dass es sich bei der ausgelaufenen Flüssigkeit nicht um eine Säure sondern um eine Lauge handelt.
Das zu wissen ist sehr wichtig, da man Laugen wiederum nur mit Säuren neutralisieren kann und nicht mit anderen Laugen wie zum Beispiel Seifenlösungen ;).
Zuerst sind alle Bautele des betroffenen Bereiches zu entfernen.
IC's lötet man nicht im ganzen aus sondern trennt die Anschlussbeinchen mit einem Elektronikseitenschneider durch. Ebenso sollte man so bei allen anderen Bauteilen verfahren die mehr als zwei Anschlussbeinchen haben. Das Auslöten ist so viel einfacher und vor allem schonender für die ohnehin schon angegriffenen Platinen.
Es ist wirklich wichtig, die betroffene Stelle von den Bauteilen zu befreien (und später durch neue zu ersetzen) da die Flüssigkeit natürlich auch unter Bauteile kriecht und dort ihr Zerstörungswerk (z.B. das durchtrennen von Leiterbahnen unter diesen Bauteilen) unbeobachtet fortsetzen kann.
"Angeätzte" Bauteile könnten ihre Parametern verändert haben und so zu Störungen in der Schaltung führen.
Nachdem man die kontanimierte Stelle freigelegt hat, sollte man die betroffenen Stellen mit Essigessenz gut "abwaschen".
Die endgültige Reinigung sollte mit destilierten Wasser oder mit Isoprophylalkohol durchgeführt werden. Es wird auch vereinzeilt vom Einsatz eines Sandstrahlers berichtet.
Wenn alles gut gereinigt und sauber ist, sollten die in diesem Bereich befindlichen Leiterbahnen einer Sichtkontrolle unterzogen werden. Günstigenfalls kontrolliert man diese mit einem Durchgangstester. Beschädigte oder unterbrochene Leiterbahnen werden mit Kupferlackdraht ersetzt. Einfache Unterbrechungen können auch mit einem Stück Schaltdraht nachgezogen werden.
Um künftig Schäden zu vermeiden, sollte man den Akku entweder mit mehr Abstand zur Platine oder noch besser neben der Platine anbringen.
Schließlich kann man wieder beginnen die Bauteile einzubauen. Für IC's sollte man an dieser Stelle Sockel vorsehen. Am besten die sogenannten (etwas teureren) Präzisionssockel.
Wenn man Glück hat funktioniert jetzt wieder alles.
Ich denke aber, dass mehrschichtige Platinen so nicht mehr repariert werden können, wenn die Lauge in eine der Zwischenschichten vorgedrungen ist und dort Leiterbahnen zerstört hat.
Wie man im Anhang erkennen kann, sind von derartigen Schäden aber nicht nur Spielautomaten und Flipper betroffen, sondern auch der gute alte PC. Hat der doch nur 15 Jahre gehalten :D.