PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hantarex Polo 28



scope
23-11-2007, 16:53
Hallo,

Ich habe ein Schaltbild vom Polo 25, habe aber ein Polo 28 vor mir.
Das Polo 25 hat eine Betriebsspannung von 138 Volt. (letzte Ziffer könnte auch eine 6 sein...ist undeutlich)

Ich gehe davon aus, dass die 28 Zoll Version mit höherer Spannung läuft.
Ist das so, und wenn ja....welche? :)

Ewald
23-11-2007, 20:07
Wenn die Bildröhre noch über gute Emissionswerte verfügt und die Heizspannung ausreichend hoch ist, sehe ich mit 138 Volt DC Betriebsspannung keine Probleme, hier kanst du Serviceaufzeichnungen dieser mittlerweile schon etwas betagten Großbaustellen nachlesen.

************************************************** *******
Typische Fehler bei Hantarex Polo 25-28" 15Khz


Kurzinfo:

Nachteilig wirkt sich die unnötige Schaltungskomplexität in der erforderlichen Arbeitszeit bei Servicearbeiten aus, weiters ist die Leiterplatte wie vor 20 Jahren aus billigen Hartpapier hergestellt, vorsichtige Handhabung ist deshalb unbedingt erforderlich (Leiterplattenbruch ist die häufigste Fehlerursache)!

Der Original-Zeilentrafo trägt die Bezeichnung ELDOR 28028800/1242.5001 (Ersatztyp DIEMEN HR 7191-11)

Als Testbildröhre am Arbeitsplatz kann man eine Philips CGA A42-59X1620 verwenden, lediglich das Bild ist etwas breiter!



Achtung!

Bei diesen Geräten gibt es auch noch ein 100Volt AC Modell, welches äußerlich kaum zu entscheiden ist. Beim 100 Volt Chassis beträgt die Betriebsspannung 133 Volt und die Leistungsaufnahme mit Netztransformator liegt bei ca. 58 Watt.

Die Betriebsspannung beträgt ab Werk 140Volt auf D116, dabei entstehen an der Vertikalendstufe (TP8) ca. 27Volt!
Mit dem HR sowie Eldor Zeilentrafo liegt die Leistungsaufnahme ohne Videosignal und zugedrehten Cut-Off Reglern bei ca. 56 Watt, mit Videosignal ca. 58 Watt am ELV EM800 Wattmeter.

Bei Absenkung auf 135 Volt kann die Leistungsaufnahme um durchschnittlich 5 Watt verringert werden, wobei auch die Vertikalendstufe von der geringeren Verlustleistung profitiert. Die Vertikalspannung liegt dann auf ca. 26Volt! Durch diese Maßnahme verringert sich die Bildbreite um ca. 1cm, und die Bildhöhe erhöht sich um ca. 2cm. Vergrößert man den Rücklaufkondensator C174 (8,2nF) auf 10nf, und den Vorwiderstand für die Bildhöhe R170 (100K) auf 150K , werden die Abweichungen von Bildhöhe, bzw. Bildbreite wieder ausgeglichen.


Bekannte Fehler:

Netzteilprobleme

Verschleißteile:
C121 und C168 100µF 250V, sind stark Impulsbelastet und werden kapazitätslos, C108 150µF 385V ist auch öfter schlecht!

D105 MUR460 stirbt gelegentlich.

Ein kapazitätsloser Elko C114 22µF 50V für die Fühlerspannung sorgt für überhöhte Betriebsspannungen und verbrennt auch Widerstand R119 100 R 0,25 W, die Diode D112 wird dabei auch sehr heiß!

Falsch angesteckte Einstellreglerplatine kann einen Kurzschluß der Vertikalspannung "U26V" bewirken, Netzteil pumpt!


Netzteil pumpt!

Zeilentrafo defekt (Ablenkstecker trennen), Diode D105 defekt, sekundäre Gleichrichterdionen defekt, falsch angesteckte Einstellreglerplatine, defekter UC3842!


Vertikalfehler!

Die Bildhöhe läßt sich kaum verkleinern und der V-Sync ruckelte, weiters war die vertikale Linearität unten viel zu schmal. Ein Spannungsteiler R257 (390K) von -200 Volt und R258 (18K) von +12 Volt, führt am Mittelanschluß direkt zu Pin6 der Fernreglerplatine. Weil dieser Spannungsteiler in keinem Schaltplan eingezeichnet ist, entfernte ich beide Widerstände, worauf erst mal die Bildhöhen Regelung funktionierte. Nach erneuern von C142 (100µF 35 Volt) war die Linearität besser, ließ sich aber nicht optimal justieren, nach Austausch von RV102 (100K) war auch dieses Problem beseitigt. Das ruckeln kam von den schlechten Rücklaufkondensatoren C172 (3,3nF 1600V) und C174 (8,2nF 1600V). Nach dem Austausch der beiden Kondensatoren verringerte sich die Leistungsaufnahme und das ruckeln verschwand vollständig!

Thermischer Verschleiß an den Videoendstufen:

Bei Kurzschlüssen an Videoendstufen verbrennen auch die Arbeitswiderstände R22 bis R28 (6K8 3Watt) zum teil stark, anstelle von BF859 kann auch BF871 verwendet werden. Oft sind auch die Widerstände R32 bis R34 (1K 1Watt) hochohmig, es ist zweckmäßig gleich alle zu erneuern!



Helligkeit läßt sich nicht regulieren, Zeilenrücklauf sichtbar:

Bei diesem Fehler ändert sich auch die Helligkeit mit dem Vokusregler, sowie bei Erwärmung der Bildröhre. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist der Widerstand R36 (270R) auf der Bildröhrenplatine hochohmig, das Austastsignal an Gitter 1 muß eine Amplitude von ca. - 80Vpp haben. Mit dem Helligkeitsregler wird die Trägerposition in einem Bereich von ca. 50Volt verschoben.


Starker Zeilenrücklauf, Helligkeitsregelung normal:

Möglicherweise ist der Widerstand R236 (1R0) hochohmig. Manchmal fehlt die Betriebsspannung an den Videoendstufen, Fehlerursache kann ein hochohmiger R40 (10 Ohm 1 Watt) auf der Bildröhrenplatine sein!


Helligkeit läßt sich nur geringfügig verändern:

Vermutlich wurde ein HR7191-11 Ersatzzeilentrafo eingestetzt, der Wicklungsanschluß für die Strahlstrombegrenzung hat zu niedrige Impedanz, einzige Abhilfe schafft nur das ändern von Widerstand R238 (10K) gegen einen hochohmigen Wert von 330K.



Horizontalfehler:

Zeilenlinearität total daneben, Widerstand R228 wird gekocht; Kapazitiver Spannungsteiler für Bildbreitenspule zu hochohmig, "Kapazität von C175 auf 22nF verdoppeln"!

Vertikalendstufe und Videoverstärker können gelegentlich elektrostatisch sterben:
Die Verringerung der Betriebsspannung auf 135 Volt vermindert die Trefferquote erfahrungsgemäß!



Der Widerstand (R255 100 -150R) brennt gelegentlich durch, Grund ist manchmal ein defekter Transistor T119 (BC547B) , oder die vertikale Ablenkspule hat Unterbrechung. Diesen Transistor ggf. gegen BC337-25 ersetzen.
************************************************** *******

Wer undedingt ein kontrastreiches Bild (ohne Rücksicht auf die Lebensdauer der 28" Bildröhre) wünscht, soll die DC Betriebsspannung im Vergleich zur 25" Bildröhre um ca. 5 Volt erhöhen.