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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Monitor-Ersatz - aber wie und was?



CompuFox
07-11-2010, 23:35
Hallo

Habe mir eben ein "uralt" (1988);) Universal-Cabaret-cabinet aus einem Nachlass erstanden - Beschriftung: "NEW" und "M" - bestückt mit RoboCop. Zwar ungetestet aber ich denke mal der Preis war fair, ich musste jedoch auch damit rechnen, dass gar nix mehr geht. Nun, so schlimm ist es nicht, im Gegenteil, ich bin ganz zufrieden: Joysticks und Buttons sind in Top-Zustand, Münzprüfer ist drin, Allgemeinzustand des Gehäuses 9/10 und die PCB scheint in Ordnung zu sein, zumindest kann ich Sounds/Sprachausgabe des Spiels hören, wenn ich das Gerät einschalte. Aber halt eben NUR hören... :(

Im Gerät befindet sich Hantarex MTC9000 an US250/300 der schon bei äusserlichen Betrachtung keinen überzeugenden Eindruck (mehr) macht. Er ist extrem verdreckt und es klebt meterweise braunes Paketklebeband am Bildschirmrand - sollte wohl eine Art Schmutzschleuse sein. Aber nun das eigentlich Üble: er bleibt schwarz!

Obwohl schon seit vielen Jahren in Bereich Spielautomaten (hobbymässig & kurz beruflich) tätig, weiss ich wo meine Grenzen liegen und eine dieser Grenzen habe ich vor vielen Jahren beim Thema Monitor gezogen. Nachdem ich wegen einer kurzen Unachtsamkeit beim Reinigen eines Videotischchens buchstäblich unter diesem hervorgeflogen kam, nachdem ich mit den 28kV Hochspannung des Monitors Bekanntschaft gemacht hatte, stand mein Entschluss "schlagartig" fest - ich fasse so ein Teil NIE MEHR an! :mad: Wie auch immer, nun wieder direkt mit dem Thema konfrontiert kann ich folgende Aussagen machen, um den Fehler evtl. ganz grob einzugrenzen: Ich denke nicht dass die Spannung überhaupt erst aufgebaut wird, es fehlt das statische Knistern, ich höre bloss ein ganz leises "Klick" beim Einschalten, welches ich aber nicht genau zuordnen kann. Des Weiteren denke ich mich zu erinnern, dass bei einem funktionierenden Monitor unten in der Röhre ein leichtes "glimmen" zu erkennen ist. Auch dies bleibt aus - übehaupt schaut diese Röhre merkwürdig aus, irgendwie fleckig; aber wie gesagt, ich kenn mich mit den Dingern wirklich nicht aus. Könnte es sich dabei evtl. vielleicht nur um einen kleinen Fehler handeln? Dann bin ich für Vorschläge offen...

Wie auch immer, nach dieser "Bestandesaufnahme" habe ich mir folgende Überlegungen gemacht:
1. Der Transport: Wenn ich das Teil reparieren lassen will, bedeutet das erstmal einen enormen Aufwand, da ich das ganze Gerät - liegend - in meinem Kombi in eine Werkstatt und zurück fahren müsste. Hinzu kommte die Gefahr, dass der Schaden durch den Transport noch grösser werden könnte. Den Monitor selbst ausbauen und zur Reparatur geben erscheint mir auch beinahe unmöglich, da er bloss über eine Aufhängung verfügt, aber über kein Chassis/Rahmen im eigentlichen Sinne. Will heissen, sobald ich das Teil ausgebaut hätte, könnte ich es bloss noch umgedreht, Glas nach unten irgenwo "platzieren", ohne dass es Schaden nimmt.
2. Die Empfindlichkeit: Es ist damit zu rechnen, dass das ganze Gerät in Zukunft noch öfters bewegt werden wird. Auch die Ausrichtung (Horiz/Vert) wird regelmässig verändert werden, wegen verschiedener Spiele.
3. Das Gewicht: Ein TFT wäre sicher um einiges leichter und somit das ganze Gerät
4. Der Verbrauch: Umso weniger, desto besser. Für Umwelt und Geldbeutel

Daraus resultieren folgende Fragen, die ihr mir hier hoffentlich beantworten könnt:
- Gibt es einen TFT, der den Anforderungen alter Arcade PCB's entspricht?
- Wenn ja, welcher wäre das und wie teuer wäre der in etwa?
- Ist bei einem Swap von CRT auf TFT mit weiteren Komplikationen zu rechnen und wenn ja schlimmstenfalls mit welchen? (Löten, Verkabeln etc. sind kein Problem. (s. Profil)
- Falls weiterhin CRT: Was würde ein Ersatz wohl so kosten - Erfahrungen?

Nun bin ich gespannt, was ihr mir so berichten habt und ob ich mein Weihnachtsgeschenk wohl bis dahin noch zum Laufen kriege. Auch allgemeine Anmerkungen zum Thema sind willkommen.

Noch eine kleine Notiz an die Puristen unter euch: Ich weiss, dass ein TFT in einem Arcade Gerät einen Stilbruch darstellt und dass die Spiele anders aussehen werden und dadurch etwas an Charme verlieren - würd' ich aber akzeptieren Und Nein, PC und MAME ist in diesem Fall KEINE Alternative - bloss original PCB's...

Eine gute Woche

C-Fox

Starbucks
07-11-2010, 23:40
Hallo erstmal, und mamal Fotos.

CompuFox
08-11-2010, 00:07
Ok, hier ein paar pix - wenn noch andere nötig sind, einfach sagen.

SailorSat
08-11-2010, 07:20
Besonders wild sieht der MTC9000 garnicht aus.
Wird im Zweifelsfall nur eine "übliche Kleinigkeit" sein.
Aber da können dir unsere Fernsehtechniker sicher mehr zu sagen :)

Bzgl. LCD/TFT-Austausch sei gesagt das diese Consumergeräte (egal ob Monitor oder TV) in der Regel kein Sync auf 15kHz H-Frequenz und falls doch dann nur bei 50Hz oder 60Hz V-Frequenz haben. Man kann sich zwar mit diversen Adapterplatinen abhelfen aber damit hat man meist genausoviel Probleme.

Es gibt auch Industrie-TFTs, welche genau für sowas ausgelegt sind, dann aber das doppelte kosten.

mrdo!
08-11-2010, 08:10
Der Monitor sieht noch gut aus. Die Hantarex Monitor sind eigentlich recht gute und verlässliche Monitore. In jedem Fall erhaltenswert. TFT ist - wie du selbst sagst - ein Stilbruch. Da kann man es auch direkt lassen. Aber zurück zum Monitor. Ein Tickern im Chassis könnte auf einen defekten Zeilentrafo deuten ... Eine Reparatur kostet nicht die Welt ...

Gruß
C

Laschek
08-11-2010, 08:17
Ist bestimmt nur 'ne Sicherung, für einen Bastler kein Problem :D

Starbucks
08-11-2010, 08:38
Hab genau den gleichen, ein schönes Stück, und gerade für Anfänger leicht zugänglich.

winni
08-11-2010, 12:41
HI
prüfe mal den dicken Zementwiderstand oben, ich wette, der ist platt! Ausgeglüht.
Und noch ein paar andere Bauteile.....
Habe zu dem Thema hier schon viel geschrieben
Gruß
Winfried

CompuFox
08-11-2010, 18:53
Wow, vielen Dank schon mal für die zahlreichen Antworten - das ging ja schnell. Dann lasst mal sehen:

@ SailorSat: Darüber hab' ich in Foren einiges gelesen, scheint wirklich eine komplexe Angelegenheit zu sein. Bezüglich Preis wäre interessant zu wissen: das Doppelte von wieviel? Ich kriege hier einen 19" TFT für PC ab 150 Euro. Wenn mich so ein Teil "nur" 300 kostet, wird's definitiv zum Thema.


@ mrdo!

Der Monitor sieht noch gut aus. Die Hantarex Monitor sind eigentlich recht gute und verlässliche Monitore. Kein prinzip. Widerspruch bezgl. Hantarex - Aber gut aussehen? Naja... Bist Du sicher?


TFT ist - wie du selbst sagst - ein Stilbruch. Da kann man es auch direkt lassen.Naja, wenn ich kein Filet mignon kriege geht auch mal 'n Salatteller - gleich ganz auf's Essen vezichten? Nö... ;)

Ein Tickern im Chassis könnte auf einen defekten Zeilentrafo deuten ... Eine Reparatur kostet nicht die Welt.Es handelt sich um ein einzelnes "Klick" beim Einschalten - Zeilentrafo? Wie gesagt, bin voll und ganz auf Euch angewiesen. Habe zwar tausende von PC's verbaut und hunderte Flipper repariert, aber Monitoren hab' ich, wie oben erklärt, NIE MEHR angefasst!:turnred: Reperaturkosten mögen sich in Grenzen halten, aber was ist mit meinem Punkt 1.?


@Laschek & Phexen: Ihr macht mir gleich etwas Hoffnung, Jungs. Werde mal alle Sicherungen messen. Und von wegen leicht zugänglich, naja, wären da bloss nicht die 25kV, die mir auflauern. ;-) Vor Jahren zeigte mir mal einer unserer Elektroniker, wie man so ein Teil ganz einfach mit einem Schraubendreher "entladen" kann - bloss weiss ich leider nicht mehr wie...


@Winni:

prüfe mal den dicken Zementwiderstand oben, ich wette, der ist platt! Ausgeglüht.Will nicht widersprechen, aber wenn das Teil läuft wird derselbige wunderbar heiss - ist das nicht ein Zeichen dafür, dass er noch leben tut? Keine Ahnung, aber wenn auf alten Williams PCB's die grossen Widerstände den Hut nehmen, bleiben sie jeweils kalt? Naja, auslöten und Messen wird sich wohl nicht umgehen lassen...

Habe zu dem Thema hier schon viel geschriebenWerd' mich dann wohl mal etwas umschauen - finde ich diese Postings via Dein Profil?


Danke nochmals! Weitere Vorschläge, (Preis-/Händler-)Angaben oder schlicht Ermutigungen sind natürlich weiterhin äusserst willkommen.

winni
08-11-2010, 21:48
HI
Wenn der noch wärmt, dann isser OK! Aber arg gebeutelt, so wie der aussieht.
Da ist Überlast in der Zeilenendstufe die Ursache. Kannst ja mal den BU auf Schluß kontrollieren, Lötstellen im Umfeld dto.
Es gibbet einige Möglichkeiten:
1) Du traust Dir ne Rep nach Anleitung zu
2) Ersetzen, wegschmeißen, sprengen, zerhacken...und was sonst noch geht!
3) Ausbauen, zu mir schicken, und nach Erhalt wieder einbauen und freuen.
Entscheide Dich, und keine Angst, nur Respekt vor der Hochspannung.
Iss alles nich so schlimm, ich helfe auch gerne, schlimmstenfalls DST defekt, daran kranken die gerne, wenns denn en Eldor ist...
Kannste löten und mit nem Multimeter umgehen? Wäre Grundvoraussetzung.

Gruß
Winfried

CompuFox
09-11-2010, 02:22
HI
Wenn der noch wärmt, dann isser OK! Aber arg gebeutelt, so wie der aussieht.
Da ist Überlast in der Zeilenendstufe die Ursache. Kannst ja mal den BU auf Schluß kontrollieren, Lötstellen im Umfeld dto.
Es gibbet einige Möglichkeiten:
1) Du traust Dir ne Rep nach Anleitung zu
2) Ersetzen, wegschmeißen, sprengen, zerhacken...und was sonst noch geht!
3) Ausbauen, zu mir schicken, und nach Erhalt wieder einbauen und freuen.
Entscheide Dich, und keine Angst, nur Respekt vor der Hochspannung.
Iss alles nich so schlimm, ich helfe auch gerne, schlimmstenfalls DST defekt, daran kranken die gerne, wenns denn en Eldor ist...
Kannste löten und mit nem Multimeter umgehen? Wäre Grundvoraussetzung.

Gruß
Winfried

Erneut, herzlichen Dank für Deine Anwort und die vorgeschlagenen Möglichkeiten!

Naja, was soll ich sagen, an Punkt zwei hatte ich ja, wie bereits erwähnt, fast als Erstes gedacht - ist mir aber, trotz gewisser nicht von der Hand zu weisender Vorteile, auch nicht wirklich sympatisch...

Eigentlich klingt Variante 1) am besten, aber ich denke, ich muss dazu noch ein paar Worte sagen.

Möglichkeit 3) sehe ich, obwohl sehr verführerisch - naja, man macht's sich ja gerne mal etwas bequemer - leider überhaupt nicht. Das ist aber keine Vertrauensfrage o.ä., sondern ein rein logistisches Problem. Zum Einen könnte ich mir vorstellen, dass ein zweimaliges Überqueren der Grenze (rin in die EU - raus aus die EU) etwas kompliziert und auch sauteuer ist und zwotens wüsste ich echt nicht, wie ich det Dingens transportsicher verpacken sollte. Ich bin schlicht nicht entsprechend "ausgerüstet". Also zurück zu Variante numero uno:

Nicht nur weil ich immer wieder gerne was Neues lerne, sondern auch, weil ich es zu schätzen weiss, alles was bei mir steht auch selber verstehen und vor allem warten zu können. Allerdings weiss ich aus eigener (Support-)Erfahrung, wie mühsam so ein Unterfangen sein kann, wenn der "zu Instruierende" nicht genau versteht, wovon der Tutor da eigentlich redet. Deshalb vielleicht noch ein paar Angaben zu meinen Abilities; damit Du entscheiden kannst, ob es überhaupt Sinn macht, Deine Zeit zu investieren.
Also, wenn Du z.B. sagst, ich solle doch mal "...den BU auf Schluss untersuchen..." weiss ich zwar, dass Du irgendwo einen Kurzschluss ausschliessen möchtest, aber mit BU bin ich bereits überfordert. Auch was ein DST oder Eldor ist, könnte ich vermutlich bei 'Wer wird Millionär' erstmal nur mit Joker beantworten... ;)

Genauer gesagt, ich bin wohl genau das, was man einen Autodidakten nennt. Ich habe mir mit 14 einen defekten EM Flipper gekauft, ohne irgend eine Ahnung von Schaltplänen oder komplexen Schaltungen zu haben. Nach ein paar Tagen und einigen durchgebrannten Sicherungen hatte ich das Teil am Laufen und ein paar Wochen später sogar zusätzliche Features (mit Relays und allem Drum und Dran) eingebaut. EM-Schaltpläne waren ab dann klar.
Weil das Trial-and-Error System und durchgeknallte Sicherungen bei elektronischen Geräten eine äusserst kostspielige Sache werden können, hatte ich lange gezögert, bis ich mich zum ersten Mal an einen "Ligthning" (Stern) wagte. Seither sind rund zwanzig Jahre vergangen und ich konnte einigen echten Cracks etwas über die Schulter schauen, so dass ich heute meine EE Ballys und Williams (bis System7) grösstenteils selber reparieren kann. Will sagen, im Löten und mit dem Multimeter habe ich einige Erfahrungen gesammelt, halt immer auf bisher Getanes beschränkt. Soger ein Oszi steht hier, aber das habe ich bisher bloss zur Fehlersuche auf Treiber-PCB's benutzt - dies sogar erfolgreich. Kurz gesagt, was ein Widerstand, eine Diode, ein Transistor oder ein Gleichrichter tut, ist mir klar, deren Funktionsweisen grundsätzlich auch.
Aber wie schon früher erwähnt, um alles was mit Monitoren zu tun hat, habe ich bisher einen grossen Bogen gemacht, denn das Gefühl in meinem Arm und das kleine Loch, welches sich damals in meine Hand brannte habe ich echt nie vergessen. Aber hey, no risk - no fun! Die Kenntnisse betreffend der Funktion eines CRT sind wohl eher minimal - Level Schulphysik. Elektronen werden, (ab-)gelenkt durch Magnetismus durch ein Vakuum auf eine Leuchtschicht geschossen und bringen diese zum Leuchten - wie genau das funktioniert blieb mir bisher leider verschlossen. :turnred:

Ich hoffe, dass Du aufgrund dieser Angaben abschätzen kannst, ob ich als mich für das Vorhaben eigne oder eher weniger. Ach ja, noch was: Schemas für MSC9000 und US250/300 wären übrigens vorhanden - noch fast wie neu! :thumbs:

Nun bin ich mal gespannt auf Deine Antwort - bis denne!

CHEERS, C-Fox

Spielsucht
09-11-2010, 03:06
DST = Dioden Split Transformator (Zeilentrafo)
Eldor = herstellername vom zeilentrafo
BU = Hochspannungstransistor

netzstecker ziehen und röhre wie auf dieser seite gezeigt entladen -->
http://www.stickycarpet.com/pinx/md.html
danach den anodenanschluss abmachen und gegen masse fixieren
dann solltest du daran arbeiten können

CompuFox
09-11-2010, 03:25
DST = Dioden Split Transformator (Zeilentrafo)
Eldor = herstellername vom zeilentrafo
BU = Hochspannungstransistor

netzstecker ziehen und röhre wie auf dieser seite gezeigt entladen -->
http://www.stickycarpet.com/pinx/md.html
danach den anodenanschluss abmachen und gegen masse fixieren
dann solltest du daran arbeiten können

Das ging ja wieder schnell - vielen Dank für den interessanten Link.
Bleibt leider noch ein kleines Problem: ich habe keine "40KV HV Probe". Mein Multimeter hat nur die ganz normalen zwei Kabel.
Und was mir auch noch zu denken gibt: Ich könnte schwören die Jungs in der Wekstatt damals haben die Teile jeweils einfach irgendwie mit 'nem gewöhnlichen Schraubenzieher "entladen" haben - gab jeweils einen richtigen "Knall"! Waren demfall wohl Brachialmethoden... ;)

Spielsucht
09-11-2010, 06:25
@Ich könnte schwören die Jungs in der Wekstatt damals haben die Teile jeweils einfach irgendwie mit 'nem gewöhnlichen Schraubenzieher "entladen" haben

ja das geht , so mach ich das auch . isolierter schraubendreher , kabel ran gegen masse und dann unter die gummikappe fahren bis es ploppt . am besten nach 1-2min. nochmal machen , dann kappe abziehen und gegen masse klemmen . "duck und weg" p.s.keine metallteile berühren ! sonst weist ja was passiert :eek:

winni
09-11-2010, 11:43
HI
Da dürfte keine Spannung mehr drauf sein, aber verbinde nen Schraubendreher mit dem Masseband der BR und schieb den unter den "Saugnapf", ein paar Sekunden so halten. Dann Anschlußkabel durch seitliches Verschieben bzw. Ziehen trennen und gleich nochmal kurz an den Chassisrahmen halten. Ist eigentlich easy.
Machste aber erst nach den folgenden Tests, so kann erstmal alles drinbleiben.
So, für eine Rep brauche ich nur das Chassis mit BR-Fassung, BRs habe ich genug. Aber laß es uns ruhig mal probieren.
Als Erstes baust Du Dir aus ner stinknormalen 60W Glühbirne ne Ersatzlast. Zwei Drähte mit nem halben Meter Länge dranlöten, vielleicht nen bischen Isoband drumtüddeln.
Dann vor der ganzen Bastelei die Platine entfernen, das Spiel soll ja nicht hundertmal kurz booten!
Jetzt anstelle des Monis die Birne mit dem Netzteilausgang verbinden, also an die 135V=, einschalten und hier mal die Spannung unter Last messen. Vorsicht, direkt daneben stehen 230V Netzspannung für Degauss.
Ist das OK (Spannung läßt sich leider auch mit den 5V zusammen verändern---Einsteller am Netzteil), dann wieder alles normal verbinden. Lampe erst nach Abschalten abklemmen, damit hier keine Spannung stehen bleibt:p.
Ablenkstecker (geht zur Ablenkeinheit an der Röhre und hat in der Mitte ne Drahtbrücke) ziehen, damit wird der Hauptverbraucher Zeilenendstufe / Hochspannung abgeschaltet, Lampe an Chassisrahmen und erst an ein Ende des dicken Widerstandes anschließen, dann einschalten. Messen, abschalten und das Ganze am anderen Ende wiederholen. Die Spannungen interessieren mich, sollten in der Hausnummer von ca 5V weniger als am Netzteil direkt sein. Dort kannst Du auch vor dem Ausbau des Chassis evtl. Restspannungen messen und ggfl. entladen. Stehen dort die Spannungen, mußt Du das Chassis komplett ausbauen. Lötstellen in der Zeilenendstufe, speziell am DST, Kondensatoren und Steckverbindungen kontrollieren. Am Zeilenschalter (BU508) den mittleren Anschluß gegen Chassisrahmen (GND) ohmisch kontrollieren, hier sollte eine Diodenstrecke meßbar sein. Sind hier nur wenige Ohm meßbar, den Transistor entfernen und nochmal messen. Ein häufiger Fehler ist Kurzschluß der Primärwicklung gegen GND------DST defekt. Oder der Transistor selbst, das hat dann aber höchstwahrscheinlich ne Ursache, zB aufgerissene Lötstellen oder defekte Kondensatoren.
Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß dieses kurze Knackgeräusch ein Hinweis auf das Ansprechen der Schutzschaltung ist. Hochspannung zu groß, wird augenblicklich gesperrt. mag der DST sein, kannste schlecht messen, ein (selten) Defekt der Schutzschaltung selbst oder schlicht bestimmte Elkos ausgetrocknet. Den C34, 22µF/160V schonmal besorgen. Der baut die verücktesten Fehler, gelegentlich auch das von Dir beschriebene Verhalten.

Lies mal hier: http://community.arcadeinfo.de/showthread.php?t=13795
und lauf Dich schonmal warm.....
Erzähl dann mal, was Du herausgefunden hast,
to be continued...
Gruß
Winfried

Carpcatcher
09-11-2010, 12:02
vielleicht nen bischen Isoband drumtüddeln.

Winni, ich werfe mich gleich untern Tisch, ich würde sagen das ist schon besser.

Könnte sonst was kribbeln bei Berührung.;););)

Was haltet ihr eigentlich von einer Renovierungsfassung mit Kabel und Krokoklemmen ?

Gruß, Elmar

CompuFox
09-11-2010, 13:29
Wow, Winni dreht voll auf! 1000 Dank für Deine ausführlichen Instruktionen. Ein paar Dinge klingen für mich zwar noch ziemlich "exotisch", aber ich werde mal loslegen und halt ggf. mit - für Dich etwas dummen - Fragen wieder an Dich gelangen!

@ Karpfenfischer: Ich denke hier ist eine ganz brauchbare Alternative, irgendwo zwischen vornehmer HV-Probe und Stricknadel mit Klingeldraht und Wäscheklammer... :D

http://www.therealbobroberts.net/sb.html

mrdo!
09-11-2010, 18:19
Im Link siehts es so aus, als wäre ein Schraubendreher mit Holzgriff verwendet worden. Das ist natürlich nicht so toll. Besser wäre ordentlich Kunstoff isoliert! ..

winni
09-11-2010, 20:55
HI
Zitat:
Wow, Winni dreht voll auf! 1000 Dank für Deine ausführlichen Instruktionen. Ein paar Dinge klingen für mich zwar noch ziemlich "exotisch", aber ich werde mal loslegen und halt ggf. mit - für Dich etwas dummen - Fragen wieder an Dich gelangen!
Kein prob, schauen wir mal
LG
Winfried

winni
09-11-2010, 20:57
Ach so, ich habe auch elektromechanische Flipper, ist ein absolutes "Must Have"!
Einfach geil, und flippern ist eh meine Leidenschaft
Gruß und Schluß
W.

apfelanni
09-11-2010, 21:55
geil sind die schlosserschraubendreher mit holzgriff und durchgehendem metallkern . eine hand am schrauber , die andere am metallgehäuse .. da haste gleich nen bypass , falls es mit der ableitung am chassis nicht hinhaut .

wenn man die schraubendreher der amis manchmal sieht bekommt man angst ... ich hatte letztens auch nen erlebnis . die röhre entzappt , ausgebaut , zerlegt alles und tagelang liegenlassen . als ich dann das ganze
in nen rahmen montiert habe, bin ich mit der flachen hand nochmal an das anodenloch gekommen und habe leicht einen gezumselt bekommen . sehr seltsam das da scheints ne restladung noch war. nix wildes zwar , so wie wenn man an nen aufgeladenes kunststoffteil kommt .

CompuFox
09-11-2010, 22:05
Als Erstes baust Du Dir aus ner stinknormalen 60W Glühbirne ne Ersatzlast. Zwei Drähte mit nem halben Meter Länge dranlöten, vielleicht nen bischen Isoband drumtüddeln.

Check!



Dann vor der ganzen Bastelei die Platine entfernen, das Spiel soll ja nicht hundertmal kurz booten!
Check!



Jetzt anstelle des Monis die Birne mit dem Netzteilausgang verbinden, also an die 135V=, einschalten und hier mal die Spannung unter Last messen. Vorsicht, direkt daneben stehen 230V Netzspannung für Degauss.
Ist das OK (Spannung läßt sich leider auch mit den 5V zusammen verändern---Einsteller am Netzteil), dann wieder alles normal verbinden. Lampe erst nach Abschalten abklemmen, damit hier keine Spannung stehen bleibt:p.
Check! Resultat: Genau 125 V=

Weitermachen oder ist das schon 'n Grund das Netzteil genauer zu betrachten? Hab' NICHT am 5V Regler rumgeschraubt - sollte ich?


PS: Hast Du meine PM erhalten?

Edit:
Habe eben im anderen Fred gelesen, dass eigentlich schon 120V= reichen müssten, damit was geht und werde deshalb mal den nächsten Schritt in Angriff nehmen.

CompuFox
09-11-2010, 23:04
Ablenkstecker (geht zur Ablenkeinheit an der Röhre und hat in der Mitte ne Drahtbrücke) ziehen, damit wird der Hauptverbraucher Zeilenendstufe / Hochspannung abgeschaltet, Lampe an Chassisrahmen und erst an ein Ende des dicken Widerstandes anschließen, dann einschalten. Messen, abschalten und das Ganze am anderen Ende wiederholen. Die Spannungen interessieren mich, sollten in der Hausnummer von ca 5V weniger als am Netzteil direkt sein.

Check! Resultat siehe Bild. (Stecker war natürlich abgezogen und Birne dran - ist bloss das alte Foto!)

Weitere Beobachtungen:
- Das leise Klicken: Kommt aus dem Netzteil - gleichzeitig leuchtet die Birne auf
- Ich vermute mal, dass beim Entladen gar nix mehr zum Entladen war. Ich denke, das Teil war schon "leer". War ja bis gestern auch jahrelang nicht mehr am Netz...

___

Was wäre nun der nächste, Schritt? Geht ohne det Dingens zu ersetzen überhaupt noch was?
___

winni
10-11-2010, 13:01
HI
Deine PM ist angekommen.
Der dicke Widerstand wird warm.....fallen ja 30V ab.
Das Netzteil (Stabilisierungsschaltung) ist defekt, die müßte nachregeln unter Last. Eventuell ist der TIP unterbrochen. Baue das Chassis aus und messe mal nach, ich habe zu der Funktionsweise hier schon einiges geschrieben.
Du kannst das Chassis auch ohne Bildrohr betreiben, wenn anstelle der Zeilenendstufe die Birne dranhängt. Dann kommt auch keine Hochspannung.
Aber erstmal muß das Netzteil arbeiten. Der TIP ist ein Darlington, der mißt sich etwas anders als nen normaler Transistor.
Am Besten unter Last betreiben und die Spannungswerte mit denen von mir angegebenen vergleichen. Du hast einen Schaltplan, und ich habe schon einmal diese Schaltung hier tiefgehend behandelt.
Achte aber darauf, daß an der Seite bei den beiden Sicherungen ständig 230V aus dem Netz anliegen. Für Degauss.
Gruß
Winfried

CompuFox
10-11-2010, 14:50
HI
Der dicke Widerstand wird warm.....fallen ja 30V ab.
Das Netzteil (Stabilisierungsschaltung) ist defekt, die müßte nachregeln unter Last. Eventuell ist der TIP unterbrochen. Baue das Chassis aus und messe mal nach, ich habe zu der Funktionsweise hier schon einiges geschrieben.
Meinst Du damit den laaangen Fred mit pulseme?



Du kannst das Chassis auch ohne Bildrohr betreiben, wenn anstelle der Zeilenendstufe die Birne dranhängt. Dann kommt auch keine Hochspannung.
Aber erstmal muß das Netzteil arbeiten. Der TIP ist ein Darlington, der mißt sich etwas anders als nen normaler Transistor.
Am Besten unter Last betreiben und die Spannungswerte mit denen von mir angegebenen vergleichen. Du hast einen Schaltplan, und ich habe schon einmal diese Schaltung hier tiefgehend behandelt.
Achte aber darauf, daß an der Seite bei den beiden Sicherungen ständig 230V aus dem Netz anliegen. Für Degauss.
Gruß
WinfriedOk, ich baue mal alles aus und fange an zu messen. Nur nochmal zur Kontrolle:
- Wenn ich Netzteil und Chassis mit angehängter Birne, sozus. im "Offenaufbau" betreibe, müsste ich die Werte entsprechend Schaltplan/Handbuch, resp. gemäss Deinen zwei Fotos im 'pulseme-thread' messen können und den Moni kann ich im Gerät belassen?
- Der "TIP" befindet sich im Netzteil und ist der Hauptverdächtige? (Tja, ist halt wieder sone Sache :turnred: - Beispielsweise war ein "TIP122" für mich bisher bloss ein Bauteil, welches ich auf Treiberplatinen ersetzte, wenn z.B. ein Bumper nicht mehr "zuhaut". Gemessen oder so hab' ich aber so'n Teil noch nie, bloss "Alter raus - Neuer rein". Fühle mich gerade irgendwie etwas inkompetent... :unsure:)
Werde mal schauen, auf dem Schema fündig zu werden und das Teil ausbauen - beim wie Messen wäre ich dann wieder für Unterstützung dankbar...

speleo_de
10-11-2010, 15:30
Hantarex 9000/9110 Reparaturhinweise sind hier ... ich denke die sind immer noch gültig, erheben aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn jemand Verbesserungen hat, immer her damit :-)

http://www.andysarcade.de/gen_unicab_d.html

CompuFox
10-11-2010, 16:10
Danke für den äusserst interessanten Link! :thumbs: Das Manual zum MTC habe ich allerdings bereits, sogar eine Hardcopy. Das Problem ist nur, dass ich trotz 30 Jahren "Spielautomaten-Erfahrung" (hauptsächlich Flipper) immer einen grossen Bogen um Monitore gemacht habe (siehe Thread-Anfang) und darum nun auf die Hilfe von so guten Seelen wie dem Winni angewiesen bin. Denn auch meine verschiedenen Ausbildungen hatten leider nie was mit Elektronik zu tun.:( ...Ich muss also sozusagen "bei der Hand genommen und erstmal in die Materie eingeführt werden"... :turnred: Nochmal ein Dankeschön an alle, die dabei mithelfen - ich hoffe ich werde mich irgenwann revanchieren können!

CompuFox
10-11-2010, 18:33
So ihr Lieben, das dürfte bis Freitag mein letztes Posting zu diesem Thema sein. Leider gestaltet sich der Ausbau des Netzteils etwas komplizierter als erhofft, ich muss das Cabinet nämlich fast komplett auseinandernehmen, damit ich die Verkabelung (Netzschalter etc.) ausbauen kann. Ich dachte ich könnte vielleicht "im Gehäuse drin" arbeiten - was beim Chassis auch wunderbar klappen würde - aber um Vernünftig am US "rumzudoktern", sind die Kabel halt doch viel zu kurz. Wie auch immer, ich habe vom geöffneten NT schon mal ein Bild gemacht, welches evtl. weitere Erklärungen vereinfachen wird - einfach anzeichnen, von welchem Teil gsprochen wird. ;)

Ein erster Augenschein offenbarte mir noch nix Verdächtiges, vielleicht mit Ausnahme des grossen Blaulings, dessen "Wampe" ähnlich aufgebläht ist wie meine nach dem grossen Weihnachtsbankett. Ich weiss nicht, ob das in dem Fall was zu bedeuten hat - und überhaupt mit meinem Problem im Zusammenhang steht - aber falls ich den schon mal ersetzen soll, einfach sagen.

Ich bin erstmal noch mit einem FAN-TAS-TIC beschäftigt, der morgen Abend zu seinem Besitzer zurückkehren soll, deshalb werd' ich mich wohl erst am Freitag Abend oder Samstag wieder um die Monitor-Geschichte kümmern können. Trotzdem werde ich immer mal hier reinschauen und freue mich natürlich über jeden weiteren Input. Bis denne...

winni
10-11-2010, 23:18
HI
Na, dann sind ja beide Komponenten friedlich nebeneinander.
Die "Wampe" hat nichts zu bedeuten. Aber schaue mal nach den Lötstellen auf der US 250, wo Du die gerade offen hast. Hat nichts mit Deinem Fehler zu tun. Aber mit der Lebensdauer. Zementwiderstände, Wandlertrafo und KP-Kondensatoren sowie Steckverbindungen kannste nachlöten.
Und vorher den dicken Elko entladen, der kann noch tagelang Spannung halten!!! Weil der Entladewiderstand schon ewig defekt ist:eek:
Und ich kann mich detailliert erst wieder nächste Woche um Dein eigentliches Prob kümmern, habe um die Ohren
Gruß
Winfried

CompuFox
13-11-2010, 12:19
Alles klar, schau' mir die Lötstellen mal genauer an. Ich habe mir auch ein komplettes Kondensator-Kit für das MTC Chassis bestellt - mag zwar nicht unbedingt notwendig sein, kann aber nach 22 Jahren vermutlich auch nicht schaden, die mal alle auszutauschen. Freue mich dann, auf weiteren Input, denn da unterdessen auch das Spiel eingetroffen ist, bin ich ehrlich gesagt schon ganz schön "ickerig".
Etwas verschämt muss ich übrigens zugeben, dass ich, obwohl ich den pulseme-Thread durchgelesen habe - sogar wiederholt - mich dort etwas "verloren" fühle. Zum einen sind die Infos über viele Postings verteilt und zum Zweiten gibbet halt so einiges, das ich nicht wirklich verstehe. Bleibt mir nur zu hoffen, dass Ihr die Nerven mit dem Noob nicht verlieren werdet. ;)

Schönes Wochenende

CompuFox
15-11-2010, 16:59
Die Kondensatoren sind zwar noch nicht eingetroffen, dafür habe ich nun eine recht funktionale Anordnung aufgebaut, um effizient arbeiten zu können. Beim Testen hab' ich gleich nochmal eine kurze Messung gemacht. Mit angeschlossenem Monitor (anstelle der 60W Birne) fällt die Spannung nicht nur auf 94V= (s. Bild oben), sondern wird gleich auf ca. 3V= "runtergerissen". Ist das evt. ein Anhaltspunkt?

Gruss

winni
16-11-2010, 01:27
HI
Die offen betriebene US250 gefällt mir nicht. Da lauert überall Netzpotential!
Kannste nachlöten und wieder zumachen. daran liegt das nicht.
Zitat:
Mit angeschlossenem Monitor (anstelle der 60W Birne) fällt die Spannung nicht nur auf 94V= (s. Bild oben), sondern wird gleich auf ca. 3V= "runtergerissen". Ist das evt. ein Anhaltspunkt?

Dann müßte der dicke R ja glühend heiß werden.
Da ist dann wohl ein Schluß dahinter. Und wieso waren da vorher ~90V??
Die Spannung vom Netzteil kommt doch noch an, oder?
Wird jetzt der Zementwiderstand auf der anderen Seite (wo die Sicherungen sind) auch noch warm? Dann haste nen Schluß in der Zeilenendstufe, also höchstwahrscheinlich BU oder DST. Mal den Bu auslöten und nochmal probieren bzw. am mittleren Anschluß (Collector) mal den Widerstand gegen GND messen.
Morgen weiter, muß heia machen
Winfried

CompuFox
16-11-2010, 05:08
HI
Die offen betriebene US250 gefällt mir nicht. Da lauert überall Netzpotential!
Kannste nachlöten und wieder zumachen. daran liegt das nicht.

Hab' nachgelötet und mache wieder zu - auch die 135V= und 5V konnte ich sehr genau nachregeln (noch ohne Last allerdings) - war beides tief.


Dann müßte der dicke R ja glühend heiß werden.
Da ist dann wohl ein Schluß dahinter. Und wieso waren da vorher ~90V??
Die Spannung vom Netzteil kommt doch noch an, oder?Nun, wird er ja auch - Deine allererste Diagnose war ja eh, dass der vermutlich abgeraucht sei. Nun, leben tut er zwar noch, wäre aber bei der "Belastung" vermutlich nur noch eine Frage der Zeit :eek:.
Die Differenz von 90V zu 3V, nun ja; 124V/94V* mass ich - gemäss Deiner Anweisung - mit Birne an Chassis. 121V/3V* mass ich gestern, als ich, um die "Versuchsanordnung" kurz zu testen, den Moni nochmal angeschlossen hatte. (*vor/hinter R)


Wird jetzt der Zementwiderstand auf der anderen Seite (wo die Sicherungen sind) auch noch warm? Dann haste nen Schluß in der Zeilenendstufe, also höchstwahrscheinlich BU oder DST. Mal den Bu auslöten und nochmal probieren bzw. am mittleren Anschluß (Collector) mal den Widerstand gegen GND messen.Werd' ich mir in dem Fall heute Nachmittag mal genauer anschauen und Bescheid geben.

Gruss, Fox

winni
16-11-2010, 11:24
HI
Ich vergaß, Du hattest ja ne Ersatzlast dran.....
Dann sage ich mal, Kurzschluß Zeile und als Folgeschaden Längsregler im Netz unterbrochen.
Leider stirbt der Zeilentrafo gerne durch einen internen Kurzschluß zwischen Primärwicklung (da liegt die Betriebsspannung auf) und einer Sekundärwicklung, die immer mit GND verbunden sind.
An Pin 3 liegt die Versorgungsspannung 135 V, an Pin 1 arbeitet der BU508 als Zeilenschalter gegen GND. An Pin 9 wird aus den Impulsen die Spannung für die Videoendstufen gewonnen.
Wenn der BU noch heile ist (ausbauen und auf Schluß messen), kannst Du wahrscheinlich an den oben genannten Pins überall wenige Ohm nach GND messen. Dann ist der DST defekt. Wenn umgekehrt, Lötstellen in dem Bereich kontrollieren, C36 bis C40 kontrollieren. Selten, aber möglich: C34 Schluß.
Obendrein hast Du eine Unterbrechung in der Stabilisierungsschaltung, kannste auch mit der Ersatzlast finden. Also bei abgetrennter Zeile (Ablenkstecker raus) hinter R111 / R112 mit Birne gegen GND belasten und Spannung aufschalten. Dann als Erstes die Spannungswerte direkt am Regler TR20 (TIP) messen. Mehr als 1,4 V dürfen nicht zwischen B und E stehen. Aus der Praxis leite ich ab, daß dort etliche Volt stehen und die B-E-Strecke unterbrochen ist. Austauschen, Achtung, ist ein Darlington.
Bis später
Winfried

Um den Schluß einkreisen zu können, kann es hilfreich sein, Pins des DST freizulöten.

CompuFox
27-11-2010, 23:42
Ein gepflegtes Hallo allerseits - und an Winni in particular!

Tut mir leid, dass ich 'ne ganze Weile nichts mehr habe von mir hören lassen, aber ich habe eine ziemlich hektische Woche hinter mir - dafür ist mittlerweilen das "cap-replacement-kit" aus UK eingetroffen. Also mal flott losgelötet und alle "C's" ersetzt - kann ja wohl nix schaden. Wäre natürlich schön gewesen, wenn dies mein Problem gleich gelöst hätte, aber dem ist - zu erwatenderweise - leider nicht so. So, here what goes - oder eben net...

Nach dem Tausch aller C habe ich nochmals Hilfslast angeschlossen und das selbe Resultat gemessen: Spannung fällt um rund 25V.


Mal den Bu auslöten und nochmal probieren bzw. am mittleren Anschluß (Collector) mal den Widerstand gegen GND messen.=> ~8 Ohm


An Pin 3 liegt die Versorgungsspannung 135 V, an Pin 1 arbeitet der BU508 als Zeilenschalter gegen GND. An Pin 9 wird aus den Impulsen die Spannung für die Videoendstufen gewonnen.
Wenn der BU noch heile ist (ausbauen und auf Schluß messen), kannst Du wahrscheinlich an den oben genannten Pins überall wenige Ohm nach GND messen.=> BU scheint mir in Ordnung (kein Schluss).

Ohne BU, ZT gegen Masse gemessen (Ohm)
Pin1 0.8
Pin2 7.8
Pin3 kV
Pin4 kV
Pin5 0.4
Pin6 0.4
Pin7 kV
Pin8 7.4
Pin9 8.8
Pin10 8.3

Soweit meine aktuellen Angaben - hoffentlich helfen sie, den Übeltäter zu "überführen"! :D

Grüsse aus der schneeweissen Schweiz

C-Fox

winni
28-11-2010, 18:56
HI
Dann trennste mal den Trafo an Pin 1 auf, ob der Trafo das nach GND kurzschließt oder ein externer Schluß vorliegt, z.b. C36.
Aber wie mir das aussieht, hat der Trafo nen Schluß zwischen Primär und Sekundärwicklung(en).
Mal komplett auslöten, dann nochmal den Trafo gegen Pin 5 (GND) messen.
Ebenfalls von Pin 1, 3 und 9 gegen GND. Da darf nichts sein.
Wenn denn doch Durchgang, isser defekt.
LG
Winfried

CompuFox
28-11-2010, 20:45
Dann trennste mal den Trafo an Pin 1 auf, ob der Trafo das nach GND kurzschließt oder ein externer Schluß vorliegt, z.b. C36.Uh-oh, peinlich, aber diese Anweisung versteh' ich nicht so ganz... :turnred: Was ich aber dazu sagen kann ist, dass der C36 zu 99,9% i.O. ist, da ich gestern alle C's ersetzt habe.

Ich werde also mal den Trafo komplett auslöten und messen. Zur Sicherheit noch: wenn Du sagst Pin1,3 und 9 gegen GND messen heisst das also, eine Sonde an Pin5 und eine an Pin1 rsp. Pin3/9 (am ausgelöteten Trafo), wobei "unendlich" Widerstand angezeigt werden muss. Wenn ich wenige Ohm messe ist das Teil futsch, versteh ich das richtig?!
Und noch 'ne Frage: Falls dem so sein sollte, ist denn so'n Trafo überhaupt noch erhältlich? :(

Wieder mal vielen Dank und bis später...

winni
29-11-2010, 18:52
HI
Das muß Dir nicht peinlich sein, ist es doch nicht Dein Tagesgeschäft:):)

Ich will an dieser Stelle nur einfach sicherstellen, daß Du die Ursache für den Kurzschluß (und damit für die Überlastung des Netzteiles) sicher lokalisierst.
Und an Pin 5 des DST ist GND angeschlossen, da machste mal Deine schwarze Strippe vom Durchgangsprüfer dran (wenner ausgebaut is), dann solltest Du mit der roten Strippe an 1, 3 und 9 NICHTS, also unendlich messen können. Sind dort (wie ich vermute) nur wenige Ohm zu messen, ist das Teil fritte!
Dann teilst Du mir die genaue Bezeichnung, aufgedruckt auf dem Trafo, mit.
Alternativ die genaue Chassisbezeichnung und die Bildrohrtype, dann kriegste nen Link, wo Du dat Dingen für kleine Kohle (~25,-) kriegst.
Gruß
Winfried

CompuFox
30-11-2010, 16:07
Hallo Winni - danke für Verständnis und Geduld :thumbs:

Ich denke mal, Du hast richtig vermutet. 5-3 ist zwar "zu", aber 5-1 zeigt 1 Ohm und 5-9 zeigt 8.9 Ohm. Wie ich's bisher verstanden habe, ist der Fall somit wohl klar: da sind sich wohl zwei Wicklungen irgendwie zu nahe gekommen. :mad:
(Nebenfrage: Warum passiert so was? Wäre es möglich dass wenn das Gerät kalt gelagert, dann in einen warmen Raum gebracht und schnell eingeschaltet wird Kondensat entsteht, welches zu einem Kurzschluss führt? Oder sind das bloss Alterserscheinungen...)

Wie auch immer, det Dingens muss ich dann wohl ersetzen. Hier die Angaben, die ich fand. Am DST selbst sind leider nur noch die Leim-Rückstände einer Klebeetikette sichtbar, sowie ein Aufdruck bei den H/V Reglern, der da lautet:
072-011
7A061

Das Chassis selbst gab mir folgende Informationen preis:
Hantarex MTC9000
Chassis-Code: 63200473
Serial: 95519
JG:1988

Ich hoffe, dass diese Angaben reichen um den richtigen Ersatz zu finden. Und noch 'ne Frage: Ist - Deiner Erfahrung nach - aufgrund dieses Fehlers damit zu rechnen, dass da noch mehr zum Vorschein kommt?

Gespannt auf Deine Antwort sende ich Dir echte schweizer "Schneegrüsse"

C-Fox

---

Ich muss gestehen, dass die Vorfreude auf mein Arcade-Gerät sich irgendwie negativ auf meine Geduld auswirkt. Und da ich nun - dank Deiner super Hilfe - langsam das berühmte "Licht am Ende des Tunnels" zu erkennen glaube, erst recht! :D Deshalb konnte ich es nicht lassen und bin wieder mal ein paar Stunden rumgesurft und habe folgendes Angebot gefunden:
http://www.donberg.de/katalog/zeilentransformatoren/zeilentransformatoren_hr_diemen/hr_7107.html
Nach mehrfachen Vergleichen auf anderen Seiten und aufgrund der technischen Darstellung gehe ich mal davon aus, dass dies das Teil ist, welches ich brauche und da der Preis zu stimmen scheint - ich fand es auch noch andernorts, aber für locker den doppelten Betrag - habe ich det Dingens gleich mal bestellt. Ich hoffe ich liege damit richtig...? Greetz, C-Fox

winni
01-12-2010, 07:55
HI
Du brauchst einen HR7107 von Diemen.
Oder den 1105.0878 von Eldor, der ist original verbaut.
Diemen ist die bessere Qualität.
Zum Beispiel hier:

http://www.tversatzteile.de/shop/advanced_search_result.php?XTCsid=4p0s76j7bb10c13a gkdgujsuq7&keywords=hr7107&x=9&y=9

Natürlich können Folgeschäden aufgetreten sein, aber wenn Du das Cap-Kit schon drinne hast, hält sich das wohl in Grenzen.
Deinen Meßwerten nach zu urteilen, ist die Stabilisierungsschaltung durch Überlast defekt. Möglicherweise ist der dicke Transistor unterhalb des dicken Widerstandes unterbrochen. Ich denke mal, den solltest Du auch gleich mit besorgen. Der stirbt bei so einer Nummer gerne, vor Allem, wenn das Gerät nicht gleich ausgeschaltet wird. Und so, wie der Widerstand aussieht, hat der noch lange mit dem Kurzschluß arbeiten müssen.
Der wird mit der 135V= Speisung eigentlich garnicht stark belastet.
Gruß
Winfried

PS: Das geht auch günstiger:
http://repdata.de/catalog/advanced_search_result.php?XTCsid=5edc2930f569c665 663a9065aed7c8fb&XTCsid=5edc2930f569c665663a9065aed7c8fb&keywords=hr7107&x=0&y=0

CompuFox
01-12-2010, 16:10
Ist ja oberkuhl! Da ich immer noch keine Bestätigung betreffend meiner Bestellung bei Dönberg erhalten habe, ist die Entscheidung gefallen: Sobald mein PayPal-Konto wieder betankt ist, bestelle ich bei repdata. Bei Dönberg habe ich die unbestätigte Bestellung sicherheitshalber noch explizit storniert...

Ich werde nebst dem DST und dem von Dir empfohlenen TR20 gleich noch TR19 und TR15 bestellen/ersetzen - kosten ja nix und schaden wird's wohl auch nicht ;)

Dürfte nun ein paar Tage dauern, ich melde mich wieder, wenn die Teile verbaut sind - bis dahin wünsche ich gemütliche Winterabende!

Gruss, C-Fox

CompuFox
28-12-2010, 06:50
:thumbs::thumbs::thumbs: !!! HALLELUJAH - ES IST VOLLBRACHT !!! :thumbs::thumbs::thumbs:


Mein Hani-Moni befindet sich nun im Testlauf - Rococop schüttelt ihn jetzt erst mal für ein paar Stunden so richtig durch!
Ich hau' mich währeddessen erstmal ein bisschen aufs Ohr - weitere Details später...
Aber eins schon mal vorweg:




!!! WINNI RULEZ !!!

;)

CompuFox
29-12-2010, 03:14
Hallo ihr Lieben

Also, eigentlich wollte ich an dieser Stelle eigentlich eine Zusammenfassung und Danksagung platzieren, aber ich denke, ich schiebe dieses Vorhaben noch ein klein bisschen hinaus. Ich möchte zuerst wirklich alles erledigt haben und dann den Fred damit abschliessen. Leider habe ich heute Abend noch ein kleines, aber fieses "Wehwehchen" entdeckt, das ich gerne kurieren würde.

Also, ich habe letzte Nacht den neuen Trafo eingebaut, dazu gleich noch BU508A, TIPL672, und BU801 ersetzt (TR's 15,19,20). Der Frust war gross als ich danach - wie üblich - die Lampe anhängte und am Widerstannd V mass: vorne 131V, hinten 94V! :mad: Ich war drauf und dran hinzuschmeissen und ins Bett zu gehen, entschloss mich aber dann doch, nach all der Arbeit den Moni - auf gut Glück - trotzdem mal anzuschliessen.
Gott, das Gefühl, welches aufkam als nach dem Einschalten ein sanftes Knistern ertönte, war schon fast so gut wie Sex! ;) PCB angeschlossen und nach ein paar Justierungen jagte RoboCop die bösen Buben scharf und bunt über den Bildschirm. Ich liess den Offenaufbau dann laufen und legte mich schlafen. Nach gut sechs Stunden war alles immer noch in bester Ordnung, auch keine übermässige Temperaturentwicklung - einfach toll.
Ich habe dann das Cabinet inwendig gereinigt, Chassis wieder montiert und das Gerät an seinen Bestimmungsort verlegt. Dort dann noch das US250 eingebaut und zum Schluss den guten alten CRT wieder eingesetzt. Alles angeschlossen, eingeschaltet und mit glänzigen Äuglein ne Münze eingeworfen. Yes! Läuft!!! So weit so gut...

So im Cabinet drin machte ich mich nun nochmals an die Feinabstimmung des Bildes und da entdeckte ich folgendes Problem: Alle Einstellungen lassen sich astrein justieren - mit Ausnahme der H Amp! Ich bin mir sicher, dass dies gestern im Offenaufbau noch funzte, da reagierte jedes Poti anstandslos. Nun ist aber das Bild um Einiges zu breit und lässt sich bloss noch verschieben, aber eben, nicht mehr auf den sichtbaren Bereich "stauchen". Poti von Anschlag zu Anschlag gedreht - passiert einfach rein gar nix. Hast Du eine Idee, was ich da tun könnte? Hab' ins Schema reingekuckt, muss aber gestehen, dass ich da wieder mal nicht durchblicke... :turnred:

Gespannt auf Deine Antwort - oder selbsverständlich auch von allen Anderen, die dazu was sagen können - sende ich meine hochachtungsvollsten Grüsse

R

winni
29-12-2010, 14:48
HI
Erstmal GW, daß es soweit wieder funzt.
Stelle erstmal sicher, daß die Verbindungen der Reglerplatine zum Chassis ok sind. Schlechte Lötstellen an den Kontaktleisten sind an der Tagesordnung.
Ebenfalls in der Umgebung des Zeilentrafos. Fies wäre korrodierte Halteklammern über den am Kühlblech befestigten Transistoren. Die brechen dann gerne und fallen auf die Bauteile des Chassis.
Mal die O/W-Dioden, speziell die untere (am Fußpunkt), und die O/W-Edstufe auf Schluß messen. Wenn das nichts bringt, die O/W-Endstufe einfach entfernen. Dann muß das Bild viel zu schmal werden. Wenn nicht, ist der Modulator selber defekt. Außerdem ist da noch ne kleine Zusatzplatine auf dem Chassis, für die eigentliche Korrektur.
Aber schau erstmal nach dem oben Gesagten.
Gruß
Winfried

CompuFox
29-12-2010, 15:54
Hallo Winni
Danke für die schnelle Antwort. Leider bin ich wieder mal etwas überfordert wenn Du so locker und easy von O/W Dioden und Endstufen sprichst.

- Welche Dioden wären das im Schema?

- Ist TR17 die erwähnte Endstufe?

- Habe letzte Nacht noch etwas in Foren rumgestöbert; es wurde empfohlen bei H Amp Problemen TR16 und 17 zu ersetzen. Richtig, oder eher weniger?

- Klammern können wir ausschliessen, hatte alle draussen - TR15/20 hab' ich ja ersetzt - und die waren alle noch tiptop, nicht spröde oder gar brüchig.

- Beim Ersetzen des DST habe ich die Lötstellen in der Umgebung zwar abgecheckt und nichts "Kriminelles" entdecken können - werde dies aber wiederholen.

- Wer oder was genau wäre der "Modulator" (Schema)? Teuer falls zu ersetzen?

- Zusatzplatine hab' ich nicht - scheint optional zu sein. Schlimm?

- Was hälst Du von der Tatsache, dass sich die Einstellung noch vornehmen liess, bevor ich das Chassis im Dauertest und dann eingebaut hatte? Lässt sich dadurch gar nix eingrenzen, resp ausschliessen? Ich bin mir nämlich 1000% sicher, dass ich H Amp korrigieren konnte, da ich sogar noch kurz eine vertikale PCB (Panic Road) getestet und dabei das Bild genau justiert hatte. Dann wieder Robocop angehängt und Dauertest gestartet. Zwischen Testlauf und Einbau habe ich die Potis leider NICHT mehr probiert.
Ach ja, im Cabinet "hängt" das Chassis nun senkrecht an der Seitenwand, beim Test lag es horizontal auf dem Tisch - relevant?

Wieder mal herzlichen Dank für Deine Geduld mit mir!

Gruss, C-Fox

mrdo!
29-12-2010, 23:19
Schlechte Lötstellen an den Kontaktleisten sind an der Tagesordnungund ?

winni
31-12-2010, 11:53
HI
Ich tippe auf ein Kontaktproblem. Schaue Dir die Lötstellen der Steckverbindungen der Reglerplatine und aufm Chassis genau an. Pin1.
Ist die Reglerplatine direkt aufm Chassis gesteckt oder mit einer langen mehradrigen Leitung an einer anderen Stelle im Cab eingebaut? Dann das Kabel checken oder mal direkt aufstecken. Vergiß es, habe eben mal vorne die Bilder angesehen.
TR17 ist die O/W-Endstufe, auf Schluß prüfen. Ebenfalls D13, ist die Fußpunktdiode. Einen "Modulator" gibt es hier nicht, man nennt die Schaltung mit D12, D13, C40, C41 und der Brückenspule halt so. Ist ein steuerbarer kapazitiver Spannungsteiler. Ebenfalls hast Du keine Zusatzplatine, die wird erst bei größeren Röhren benötigt.
Schau Dir den Leitungsweg von Pin1 der Reglerplatine über R47 und R98 zur Basis TR16 genau an.
Gruß
Winfried

CompuFox
13-02-2011, 14:32
Ein RIIIEEESIGES Dankeschön an Euch alle - und an Winni im Speziellen!

Es hat nun etwas gedauert, aber nach einigen dringlicheren Aufgaben und zwei lästigen Grippe-Pausen habe ich es geschafft: Mein Arcade Video Gerät läuft!

Um ehrlich zu sein hatte ich mich bis gestern auch etwas davor gedrückt weiter am Chassis zu arbeiten - mir fehlte schlicht der Mut dazu. :o

Wer die Geschichte etwas verfolgt hat weiss, dass mein letztes Problem die horizontale Amp betraf, welche sich nicht einstellen liess. Ich habe das Chassis damals nochmal in Augenschein genommen und festgestellt, dass sich ein peinlicher Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen hatte: Ich vergass bei einem ersetzten Transistor die überstehenden Beinchen abzutrennen *rotwerd*. Nach dem Einbau des Chassis ins Cabinet wurden diese leicht zusammengedrückt und berührten sich somit - Schwein gehabt, ist dabei nix flöten gegangen. Anyway, ich habe diese dann gekappt und gleichzeitig, gemäss den Ratschlägen, gleich nochmal einige Lötstellen "nachbearbeitet". Das Resultat war, dass ich nun zwar die Amplitude einstellen konnte, dafür das Bild vertikal nicht mehr zu "stabilisieren" war - es lief je nach Poti-Stellung nach oben oder unten durch - und die roten Teile des Bildes als wären sie flüssig, "verliefen" irgendwie. Völlig frustriert und an mir zweifelnd, hab' ich das Teil danach erst gar nicht mehr angefasst. (Ja, ich weiss: Bin manchmal 'ne feige Sau! :rolleyes:)

Anyway, seither habe ich - endlich - eine gute und bezahlbare Lupenleuchte (LED!) gefunden, resp. gekauft und als dann die zweite Panic Road PCB eintraf, die Backen nochmal zusammen gekniffen. (TIP: Der Unterschied an Elektronik zu arbeiten, wenn man dank Lupenleuchte endlich mal sieht, was man eigentlich macht ist unbeschreiblich!) Und siehe da, hier und da ein wenig "überschüssiges" Lötzinn abgesaugt, nochmal alles durchgecheckt und wieder eingebaut, et voilà: Besser als neu! Alles lässt sich einstellen, scharfes, sauberes Bild, kein "Pfeifen" mehr... YES, WE CAN!!! :thumbs::thumbs::thumbs:

____________________________________________


Nun, ursprünglich wollte ich ja diesen Thread mit einer Zusammenfassung all der ausgefürten Arbeiten abschliessen, habe mich aber nun dagegen entschieden. Hauptsächlich, weil das Ganze nun beinahe zu einer Komplettrevision des Chassis und nicht einer gezielten Reparatur geworden ist. Das eigentliche Problem hätte sich vermutlich mit viel weniger Aufwand beheben lassen, aber da ich darin auch eine Chance etwas tiefer in die Materie "einzutauchen" sah, war dies für mich wohl der richtige Weg. Ein paar Tips aufgrund meiner nun gemachten Erfahrungen - allgemein und spezifisch - für "Einsteiger" möchte ich aber trotzdem noch loswerden:



Angst ist ein schlechter Ratgeber - Selbstüberschätzung hingegen kann ein Teurer sein!
Betreffend Material, IMMER Preise vergleichen, die Differenz kann ein Mehrfaches betragen!
Wenn das "richtige" Werkzeug fehlt, die Arbeiten lieber vom Fachmann ausführen lassen! (Z.B. würde ich diese Revision ohne meine Lötstation mit Absaugvorrichtung NICHT machen - NUR dafür wäre aber die Anschaffung einer Solchen klar übertrieben)
Bei einer Unsicherheit besser nochmals rückfragen, die Leute hier im Forum sind echt toll und geduldig - Anstand und Respekt vorausgesezt!
Weiterführende Links beachten und auch mal selbst etwas recherchieren - Google findet mehr als man glaubt!


So, das war's! Zusammenfassend möchte ich noch sagen: Danke den "Puritanern" die mich vonm Anfang an davon überzeugt haben, auf eine TFT-Variante zu verzichten. Diese mag für eine M.A.M.E.-Lösung das Richtige sein, da sich damit auch Scanlines emulieren lassen um das Bild etwas "authentischer" zu machen. Es bleibt aber offiziell illegal und das echte Feeling von damals kommt auch nicht auf (Eingabeverzögerung etc.).


Ein ganz spezieller Dank geht aber nochmal an Winni! Ohne Deine Unterstützung und Geduld hätte ich das NIEMALS hingekriegt und eine teure Reparatur hätte ich mir nicht leisten können. So blieben die Materialkosten unter 100€ und ich habe erst noch viel dazugelernt - tausend Dank!!! Falls ich z.B. in Sachen Pinball mal was für Dich tun kann, einfach melden!


Have Fun, CompuFox

PS: Für eventuelle Fragen zu dieser Chassis-Revision, einfach PM an mich!

...und hier noch ein Bild vom Endergebnis:

Laschek
14-02-2011, 08:01
Es bleibt aber offiziell illegal

:D:thumbs:

Glückwunsch zur gelungenen Reparatur und viel Spaß mit dem Gerät!

raumschiff
23-06-2014, 20:29
Super Fred.Hat echt spassgemacht zu lesen und ist für einen Laien wie mich sehr interessant und Lehrreich gewesen.
Und alles mit Happy end.

mrdo!
25-06-2014, 20:17
Und das alles schon seit 40 Monaten ...:p

winni
26-06-2014, 02:33
Gut Ding hat Weile, Christian!
So isses nunmal, ...............
Gruß
Winfried

Luigi
26-06-2014, 08:07
naja, is ja nicht so, dass alles Geschriebene nach 12 Monaten (oder so) obsolete wird ;)

mikemcbike
26-06-2014, 09:32
Compufox war halt auch das letzte Mal 2011 im Forum aktiv, insofern wird ihn das Lob über den Artikel halt nicht mehr erreichen...