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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mein linux-Bartop (Zeitlupenprojekt)



Linulo
06-01-2009, 23:38
Ich trage mich schon seit Jahren mit dem Gedanken, ein eigenes Cab zu bauen. Da ich aber wenig Zeit und noch andere Interessen habe, gerät das Ganze zu einem Zeitlupenprojekt. Trotzdem möchte ich dokumentieren, was ich mache, einerseits, damit vielleicht jemand von meinen Erfahrungen profitieren kann, andererseits, damit mich die geschätzte Arcadeinfo-Community (idealerweise rechtzeitig) auf kapitale Fehler aufmerksam machen kann :).

Linulo
06-01-2009, 23:49
Mir ist wichtig, dass das Cab leise, zur Not transportabel, nicht zu teuer ist und Arcadefeeling bietet. Von der Bauform soll es ein Bartop werden. Sollte er später immer an derselben Stelle stehen, kann ich immer noch einen Unterbau zusammenzimmern.

Das Gehäuse wird hauptsächlich vom Monitor bestimmt. Ich habe mich für einen 19" Röhrenmonitor entschieden. Das ist zwar nicht besonders groß, aber dafür wird das Cab auch nicht so sperrig und die hohen Bildwiederholraten sind auch bei längeren Daddelsessions augenfreundlich.

Ob ich den Monitor horizontal oder vertikal einbaue, habe ich noch nicht endgültig entschieden, vermutlich aber vertikal, zumal meine Lieblingsspiele Galaga und Slapfight sind.

Die Hardware ist auf AMD-Basis (Sempron bzw. X2), als Controls habe ich vorerst einen Mod-It-Joystick (http://community.arcadeinfo.de/showpost.php?p=76323&postcount=13) mit USB-Interface, später werde ich richtige Controls einbauen.

An Software soll linux mit SDLMame zum Einsatz kommen. SDLMame läuft auf der Hardware unter debian linux (Lenny) schon zufriedenstellend.

Linulo
07-01-2009, 00:12
Bevor ich einen größeren Einkauf beim Baumarkt mache, muss natürlich erst einmal das Innenleben funktionieren.

Ich habe schon seit einiger Zeit ein Mainboard, mit dem ich sehr zufrieden bin: Das ASRock AliveNF7G FullHD (http://geizhals.at/deutschland/?a=340068). Es ist billig, hat alle Komponenten on-board, die man braucht und das BIOS bietet viele Möglichkeiten zum Overclocken oder Undervolten. Am normalen PC hat es sich schon zum Arbeiten und Spielen bewährt, sowohl mit einem AMD X2 4000+ als auch mit einem Sempron LE-1150, der zur Zeit für ca. 18 € zu haben ist. Andere Billigmainboards dürften aber genauso brauchbar sein.

Zwei GB RAM stecken im Board, aber keine Festplatte. Ich möchte das Cab diskless mit einem USB-Stick betreiben. Eine kleine Solid-State-Disk oder eine Compact-Flash-Karte mit IDE-Adapter wären zwar einfacher zu konfigurieren (lassen sich genau wie eine normale Festplatte ansprechen), ich wollte aber eine Lösung, die billig und für jeden leicht nachzubauen ist.

Linulo
07-01-2009, 00:31
linux soll es sein. Als Desktop-Betriebssystem verwende ich debian (Lenny), aber um das ganze möglichst klein zu halten und von einem USB-Stick zu booten, habe ich mir Mini-Distributionen angeschaut. Damn Small Linux war ein heißer Kandidat, aber DSL verwendet nur 2.4er Kernel, bei denen ich mir unsicher bin, ob es Treiber von NVidia gibt.

Meine Wahl fiel auf Puppy Linux (http://www.puppylinux.org/), eine fantastische Mini-Distribution. Ich habe Puppy Linux von CD gebootet, mit Hilfe des "Install"-Icons auf dem Desktop ließ sich Puppy dann leicht auf einen USB-Stick installieren, der auch tatsächlich bootete.

Als nächstes habe ich mich um den NVidia-Treiber gekümmert, weil meine ersten Tests ergeben haben, dass die Performance von SDLMame ohne ihn selbst für einfache Spiele nicht ausreicht. Unter http://download.tuxfamily.org/nop/ fand ich das Paket NVIDIA-177.82-k2.6.25.16.pet, das sich mit Puppys Paketmanager (petget) installieren ließ. Nach dem Aufruf von nvidia-xconfig und einem Neustart lief die on-board-Grafikkarte (NV44 aus der GeForce 6er-Serie des 7050 Chipsatzes) mit Hardwarebeschleunigung und ich konnte auch 85 Hz als Bildwiederholrate auswählen (mit nvidia-settings).

Momentan bin ich bei der Installation von SDLMame. Dafür gibt es leider keine fertigen Pakete für Puppy. Ich werde es mit den debian-Paketen probieren, aber SDLMame hängt von über 50 Libraries ab, so dass das kompliziert werden könnte. Am liebsten würde ich die neueste Version von SDLMame direkt unter Puppy selbst compilieren. Dazu habe ich Puppy in einer VirtualBox (http://www.virtualbox.org/wiki/VirtualBox) installiert und das ist mein aktueller Stand des Projekts :).

loray
07-01-2009, 10:28
Ja Hallo erstmal :D
also erstmal finde ich die Idee wirklich gut - ich liebe möglichst kleine Systeme. Wenn du nen 64-Bit, sprich X2 einsetzen willst, dann solltest du auch ein 64-Bit Linux verwenden und keine 32-Bit Version.
Empfehlenswert wenn du selbst was zusammenzimmern willst wäre Bluewhite64 http://www.bluewhite64.com/
Auf der beruhte einst mal meine 64-Bit ZXMAMECD die ich aber mom. nicht weiterentwickle - erst ab Frühjahr/Sommer wieder.

Nun, meine andere Frage aber jetzt, wieso verwendest du nicht ZXMAMECD das erfüllt genau DIESE Punkte, die du forderst. Die 32-Bit (i686 optimized) würde auch auf nem X2 rasend schnell laufen.

- SDLMAME (mom. 0.128) speziell für i686 von mir für ZXMAMECD kompiliert.
- USB/HD-Installer
- weitere 5 Emulatoren
- komfortables Menu und schlankes ISO
- QMC2 Frontend für SDLMAME
- NVidia driver bereits mit dabei und wird beim Booten automatisch mit eingebunden.

guckst du: http://www.zxmamecd.eu (http://www.zxmamecd.eu/)

Linulo
07-01-2009, 14:44
Hab gestern noch (tief in der Nacht) die neueste ZXMameCD ausprobiert. Tolle Arbeit, herzlichen Dank. Werde das weiterverfolgen und Dich noch ein paar Löcher in den Bauch fragen :)

loray
07-01-2009, 14:54
Danke, freut mich.
Gerne - frag nur, so kann ich dann auch die FAQ dementsprechend wieder ergänzen :)